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    Quo vadis, deutsches Herrentennis?

    von | 31.Juli 2015

    Wir schreiben das Jahr 1985. Ein gewisser Boris Becker gewinnt fast wie aus dem Nichts den wohl bedeutendsten Titel im Tennis. Nach dem Sieg gegen Kevin Curren kann der damals 17-jährige sein Glück kaum fassen.

    Der Wimbledon Sieg von Boris Becker war der Hauptauslöser für einen Tennisboom in Deutschland. Die Becker-Faust und der Becker-Hecht wurden zu einer Marke, die jedes Tenniskind in Deutschland zu imitieren versuchte.

     

    Quelle: dpa (http://www.badische-zeitung.de/tennis-5/boris-becker-vor-25-jahren-von-wimbledon-in-alle-welt–33016526.html)

    In den folgenden Jahren gewann Becker Wimbledon noch zwei weitere Male und zwischen 1985 und 1991 fand nur ein einziges Wimbledon-Finale ohne Becker statt. 1991 gab es gar ein rein deutsches Finale, das Michael Stich überraschend klar in drei Sätzen für sich entscheiden konnte. Auch das deutsche Davis Cup Team konnte in dieser Zeit dreimal den inoffiziellen Mannschafts-WM-Titel gewinnen (1988, 1989, 1993).

     

    Boom hält bis in die 2000er-Jahre an

    Dieser Boom hielt sich auch noch lange nach dem Karriereende von Becker & Co und mit Spielern wie Tommy Haas oder Nicolas Kiefer war eine ordentlich erfolgreiche Generation nachgewachsen, auch wenn diese nie an die Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen konnte. Sowohl Haas als auch Kiefer waren zwar über längere Zeiträume in den Top 10 der Tennisweltrangliste wiederzufinden (Haas kletterte zwischenzeitlich bis auf Platz 2, Kiefer bis auf Platz 4), ein großer Titel bei den Grand-Slam-Turnieren oder beim Davis Cup, blieb ihnen jedoch verwehrt.

    Wer im Jahr 2015 sein Geld auf einen deutschen ATP-Turniersieg ist allerdings entweder wahnsinnig oder hat absolut eine Ahnung vom Tennis. Für den ausgesprochen unwahrscheinlichen Fall eines deutschen Sieges wären die Quoten aber sensationell. Weitere Infos zu Tennis Wetten und News aus der Tenniswelt finden Sie hier: http://www.bet365.com/news/de/betting/tennis

     

    So schlecht wie seit 30 Jahren nicht mehr

    Aktuell befindet sich erstmals seit über 30 Jahren kein deutscher Tennisspieler unter den Top 40 der Welt. Das war zuletzt im Mai 1985 der Fall, bevor eben jener Boris Becker seinen Triumphzug startete. Mit Philipp Kohlschreiber, Benjamin Becker, Dustin Brown und Alexander Zverev befinden sich gerade mal vier Deutsche in den Top 100 wieder. Zwar gelingen zwischendurch immer mal wieder Achtungserfolge – z.B. Dustin Browns überraschender Sieg gegen Rafael Nadal in der zweiten Runde in Wimbledon – bestätigt werden können diese Erfolgen dann aber meistens nicht. So scheiterte Brown in Wimbledon direkt in der nächsten Runde am Serben Viktor Troicki und bekräftigte so den Eindruck, dass sein Sieg gegen Nadal eher der Formschwäche Nadals geschuldet war und nicht zwangsläufig der eigenen Stärke.

     

    Nachwuchs muss besser gefördert werden

    Es gibt aktuell also nicht viel zu bejubeln im deutschen Herrentennis. Kohlschreiber, Brown und Becker sind alle bereits jenseits der 30, sodass hier perspektivisch nicht wirklich etwas zu erwarten ist. Einziger Hoffnungsschimmer ist hier der 18-jährige Zverev. Auf ihm ruhen alle Hoffnungen des deutschen Herrentennis.

     

    zverev

    Quelle: By Carine06 from UK (Sascha Zverev  Uploaded by Flickrworker) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons

    Und der Deutsche Tennis Bund muss sich ernsthaft hinterfragen, ob er in den vergangenen Jahren in Sachen Nachwuchsarbeit etwas versäumt hat. Es kann ja nicht ausschließlich daran liegen, dass der große Boom vorbei ist und Tennis deshalb allgemein etwas an seiner Popularität eingebüßt hat. Talente mit Potenzial sind nach wie vor da, aber sie müssen auch dementsprechend gefördert werden. Hier sollte und muss sich der Deutsche Tennis Bund etwas einfallen lassen, wenn er den Anschluss an die Weltspitze nicht komplett verpassen möchte.

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