Kerber scheitert im Viertelfinale an Errani
Von Matthias Nientiedt | 6.Juni 2012
Wie hier auf tennis-experten.de bereits vermutet war das Match von Angelique Kerber gegen Sara Errani ein verdammt undankbares und ihre klare Favoritenstellung bei den Wettanbietern nicht gerechtfertigt. Denn diese Errani hatte auch schon Li Na zur Verzweifelung gebracht, weil sie beinahe jeden Ball gut zurückspielt und dabei kaum Fehler macht. So war es dann, aus deutscher Sicht leider, auch gegen Angelique Kerber. Die kleine Italienerin brachte auch die kräftigsten Bälle von Kerber mit einer unglaublichen Präzision zurück, spätestens nach dieser Vorstellung weiß wohl jeder warum Sara Errani in diesem Jahr bereits drei Titel auf Sand gewinnen konnte. Am Ende hieß es 3:6 und 6:7 gegen Angelique Kerber, die damit als letzte deutsche Tennisspielerin das Turnier verlassen hat. Konzentrieren wir uns nun also auf die verbliebenen internationalen Stars der Tennis-Welt.
Zum Beispiel auf David Ferrer: Der Spanier, der aus seiner Sicht unglücklicherweise immer im Schatten des Sandplatz-Königs Rafael Nadal steht, spielt derzeit in der Form seines Lebens. Ohne Satzverlust (und dabei hat er alle Sätze deutlich für sich entschieden) tritt er heute als Favorit gegen Andy Murray an und hat dabei sehr gute Chancen ins Halbfinale einzuziehen. Dort sind bereits Roger federer und Novak Djokovic, die jedoch beide große Probleme hatten bei ihren Matches gestern gegen Del Potro und Tsonge: beide mussten über die volle Distanz von fünf Sätzen gehen, Federer lag sogar schon 0:2 in den Sätzen zurück.
Auch bei den Damen werden weitere Halbfinalisten gesucht: Nach Errani und Stosur gestern kämpfen heute Sharapova gegen Kanepi und Kvitova gegen Shedova. Das Match Kvitova gegen Shedova könnte nach den letzten Leistungen eng werden, wogegen die „Lady in Black“ Maria Sharapova klare Favoritin gegen die Estin Kanepi ist und wohl auch ins Halbfinale einziehen wird.
Kerber im Viertelfinale der French Open
Von Matthias Nientiedt | 3.Juni 2012
Das war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende war sie erfolgreich: Angelique Kerber besiegt die Kroatin Petra Martic mit 6:3 und 7:5 und steht dadurch im Viertelfinale der French Open 2012. Dabei hatte Kerber keinen besonders guten Tag erwischt, sie quälte sich durch dieses von Fehlern geprägte Match und profitierte am Ende davon dass ihre Gegnerin im Fehler machen noch besser war als sie. Die Bedingungen sind heute auch nicht besonders gut gewesen um gutes Tennis zu sehen, es ist windig und kalt, zudem wurde neuer Sand aufgeschüttet. Am Ende ist das aber alles egal, es zählt nur das Ergebnis. Und da war Angelique Kerber am Ende eben die Siegerin. Sie trifft nun auf die Italienerin Sara Errani, eine absolute Sandplatz-Expertin die überraschend Kuznetsova aus dem Turnier geworfen hat. Und zwar nicht einfach so, nein mit 6:0 deklassierte sie die Russin im ersten Satz geradezu. Da muss Kerber extrem aufpassen, zumal der Sand bestimmt nicht ihr Lieblingsbelag ist. Auch wenn Kerber bei den Buchmacher sicherlich favorisiert sein wird denke ich das ist eine 50/50-Geschichte. Optimistisch stimmt dagegen dass Kerber sich in der Vergangenheit schon häufig im Turnierverlauf stark steigern konnte. Hoffen wir mal dass die Deutsche es schafft und hier ins Halbfinale einziehen kann.
Weitere deutsche Spieler/innen sind leider nicht mehr im Turnier, gestern mussten Tommy Haas (OK, er ist offiziell US-Amerikaner) und leider auch Julia Görges die Segel streichen. Haas war Außenseiter gegen den mit Heimvorteil antretenden Gasquet, konnte aber den ersten Satz gewinnen. Nachdem jedoch Gasquet den zweiten Satz gewann wuchsen im regelrecht Flügel. In den Sätzen drei und vier gewann Gasquet jeweils mit 6:0, das war Tennis vom anderen Stern teilweise. So schlecht hat Tommy Haas eigentlich gar nicht gespielt, aber Gasquet gelang einfach alles und so musste Haas am Ende mit der „doppelten Brille“ nach Hause gehen.
Noch enttäuschender war das Ausscheiden von Julia Görges. Spät am Abend verlor sie gegen die Niederländerin Rus mit 6:7, 6:2 und 2:6. Am Ende hatte Görges dabei mehr mit den äußeren Verhältnissen als mit ihrer Gegnerin zu kämpfen: Die einsetzende Dunkelheit war für die Deutsche ein Problem, sie hat sowieso nicht die besten Augen und bat mehrfach darum das Match abzubrechen, jedoch erfolglos. Aber alle Spekulation hilft nicht weiter, wir deutschen Tennis-Fans müssen uns jetzt voll auf Angelique Kerber konzentrieren.
Virginie Razzano schafft die Sensation gegen Serena Williams
Von Matthias Nientiedt | 30.Mai 2012
Die French Open 2012 sind an diesem Pfingst-Wochenende gestartet und das mit einem riesigen Paukenschlag: Die Favoritin Serena Williams unterlag in der ersten Runde sensationell der Französin Virginie Razzano. Das ist umso bemerkenswerter da zum einen Serena Williams den ersten Satz für sich entscheiden konnte und zum anderen weil es sich hier, bei aller Liebe, nicht um eine aufstrebende Newcomerin handelte der man vielleicht eine Überraschung einmal zutraut. Nein, Virginie Razzano ist 29 jahre alt und tingelt eigentlich ziemlich erfolglos über die WTA-Tour in den letzten Jahren. Ihr hat man den Sieg über die Turnierfavoritin wohl niemals zugetraut. Aber hier sieht man mal wieder, die French Open sind ein besonderes Grand Slam-Turnier: Wegen dem langsamen Sandplatz-Belag gibt es hier alljährlich große Überraschungen durch Sandplatz-Spezialisten, die durch ausdauerndes Tennis die Top-Spieler/innen, welche meistens kraftvoll auf den direkten Punkt spielen, zum Verzweifeln bringen.
Aus deutscher Sicht läuft das Turnier bisher leider wenig erfolgreich: Rein quotentechnisch gab es hier im negativen Sinn ebenfalls eine Überraschung: Unsere Newcomerin Mona Barthel unterlag in der ersten Runde als klare Favoritin gegen die junge US-Amerikanerin Lauren Davies zweimal mit 1:6. Wie unerwartet dieses Ergebnis auch war, irgendwann musste bei Mona Barthel ja mal ein Einbruch kommen. Die seit Monaten in bombenform spielende junge Deutsche Tennisspielerin braucht denke ich mal eine etwas längere Pause, immerhin hat sie uns schon einen Turniersieg gebracht und das „Durchspielen“ auf diesem hohen Niveau ist für sie ja auch neu. Schade trotzdem, aber sicherlich insgesamt gesehen kein Beinbruch für die Karriere von Mona Barthel.
Bei den Herren haben Berrer, Stebe und Kohlschreiber, Mayer und Haas die erste Runde überstanden, bei den Damen nur Kerber und Pfizenmaier.