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  • Das olympische Tennisturnier in Tokio 2021 – ein Ausblick

    Von Matthias Nientiedt | 24.Mai 2021

    „Sicher ist, dass nichts sicher ist.“ Dieses berühmte Zitat stammt vom berühmten deutschen Komiker Karl Valentin und es gilt mit Gewissheit auch für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio, hierin inbegriffen die Wettbewerbe im Tennis, welche im Ariake Tennis Park geplant sind. In der japanischen Bevölkerung selbst herrscht gegenüber den olympischen Spielen allgemein große Skepsis, vor wenigen Tagen wurde eine Petition mit über 351.000 Unterschriften gegen eine Austragung der Spiele übergeben.

    Die japanische Regierung sowie auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) wollen jedoch an allen geplanten Wettbewerben weiterhin festhalten, wenngleich unter verschärften Hygienebedingungen und ohne ausländische Zuschauer. Gestatten wir uns also einen Ausblick auf die Tennisturniere, selbst wenn die Austragung dieser nach wie vor fraglich ist.

    Tennis

    Die Wettbewerbe werden vom 24.07. bis zum 01.08. im Ariake Tennis Park stattfinden. Das Tenniszentrum, im gleichnamigen Stadtteil an der Bucht von Tokio gelegen wurde für die Austragung der Turniere in vielen Bereichen umgebaut. Der Center Court, das Ariake Coliseum hat eine Kapazität von 10.000 Plätzen und verfügt über ein schließbares Hallendach. Gespielt wird auf Hardcourt, geplant sind die auch bei Grand Slam Turnieren üblichen fünf Wettbewerbe : Damen-, Herreneinzel, Damen-, Herrendoppel sowie Mixed. Die Austragung ist auf zwölf (Hard-) Courts geplant, wobei acht weitere Plätze als Trainingsplätze zur Verfügung stehen.

    Auch bei den Wettanbietern in Deutschland sind die Wetten auf die Tennis-Events der Olympischen Spiele so gefragt wie nie. Die Tennis-Begegnungen sind bei Sportwettern so beliebt wie kaum ein anderes Event und so gibt es eine Vielzahl von Buchmachern welche diese Wetten in ihr Portfolio aufnehmen. Man sollte jedoch die Wettanbieter vergleichen, bevor man sich für den richtigen Anbieter entscheidet.

    Die 56 in der Weltrangliste (Stand 07.06.2021) jeweils führenden Spieler sind in den Einzelwettbewerben automatisch qualifiziert, wobei die Anzahl der startenden Athleten allerdings auf maximal vier pro Nation begrenzt ist. Die restlichen acht Plätze, die sog. Kontinentalplätze werden in einem Qualifikationswettbewerb vergeben. Die Doppelwettbewerbe werden mit 32 teilnehmenden Paaren ausgetragen, während das Mixed mit 16 antretenden Teams geplant ist.

    Das zuletzt ausgetragene Großturnier, die Australian Open im Februar dieses Jahres. sind noch vielen Athleten im Gedächtnis geblieben, hier war für alle Teilnehmer ausnahmslos eine zweiwöchige Hotel-Quarantäne vorausgegangen, gespielt wurde ohne Zuschauer, für viele Spieler waren dies sehr harte und ungewöhnliche Bedingungen und so einige von ihnen hatten mit dieser Umstellung zu kämpfen. Alexander Zverev litt ebenfalls unter den erschwerten Umständen. Er hat sich für das Turnier in Tokio viel vorgenommen und will in gleich drei Wettbewerben starten: Im Einzel, im Doppel sowie im Mixed. Im Herrendoppel war er gemeinsam mit Tim Pütz zuletzt in Madrid, wo Zverev auch im Einzel-Finale gegen Matteo Berrettini aus Italien erfolgreich war immerhin bis ins Halbfinale gekommen. Als dritten Wettbewerb plant Zverev zusammen mit Angelique Kerber eine Teilnahme im Mixed. Vielen ist sicherlich noch der Hopman Cup 2019 in Perth (Australien) mit Zverev/Kerber in Erinnerung, wo sie erst im Finale an Belinda Bencic und Roger Federer aus der Schweiz scheiterten. Alexander Zverev ist jedenfalls hochmotiviert und hat in einem Interview geäußert, dass er auf jeden Fall spielen wird, solange im Vorfeld keine vierwöchige Quarantäne angeordnet werden sollte.

    Schaut man einmal auf die Topspieler anderer Nationen, allen voran die Lokalmatadoren Naomi Osaka und Kei Nishikori aus Japan, Rafael Nadal aus Spanien oder Novak Djokovic aus Serbien, so ist auch bei diesem Spieler eine Skepsis zu spüren. Naomi Osaka beispielsweise äußerte sich in einem Interview dahingehend, dass sie natürlich für ihre Nation antreten und spielen wolle, es ihr aber nicht leicht falle, da sich die Welt noch immer in einer Pandemiesituation befinde. Ähnlich äußerten sich auch Nadal und Djokovic. Beide führten aus, dass das für die Gesundheit im Lande Japan verantwortliche Personal letztendlich über die Austragung der Turniere entscheiden muss, wobei Nadal noch einmal darauf hinwies, dass eine beispielsweise zweiwöchige Quarantäne sehr schlecht in den Zeitplan passen würde.

    Als interessant ist sicherlich auch die Teilnahme von Roger Federer zu sehen, der Superstar wird im August 2021 seinen 40. Geburtstag feiern und die Olympischen Spiele 2021 sind aller Voraussicht nach seine letzten. Aber auch er hat Zweifel an der Austragung geäußert, sogar die mangelnde Kommunikation hierüber angeprangert. Er wird mit: „Ich höre derzeit nicht viel, weiß nicht, ob die Spiele stattfinden.“ zitiert.

    Der höchst seltene Grand Slam, also der Gewinn aller vier wichtigen Großturniere in einem Kalenderjahr kann in einem Jahr, in dem Olympische Spiele stattfinden noch um den Sieg bei Olympia erweitert werden. Nur noch Novak Djokovic bei den Herren bzw. Naomi Osaka bei den Damen kämen für diese Einzeltitel in diesem Jahr noch in Frage. Dieses Ereignis, der sogenannte Golden Slam fand in der Geschichte des Tennissports erst ein einziges Mal statt und zwar im Jahre 1988, als Steffi Graf alle fünf Einzelturniere für sich entscheiden konnte.

    Bei allen Prognosen muss man jedoch auch berücksichtigen, dass vor dem olympischen Turnier noch viele kleinere Turniere, vor allem mit Roland Garros (French Open) und Wimbledon aber auch noch zwei Grand-Slam Turniere anliegen, bevor es nach Tokio geht. Bis dahin kann also noch viel passieren und es bleibt weiter offen, wie und mit wem die Turniere im Ariake Park letzten Endes ablaufen werden. Bleiben wir also gespannt und hoffen auf mitreißende Matches.

    Neuer Anlauf von Thiem

    Von Matthias Nientiedt | 7.Mai 2021

    Quelle: Pixabay

    Dominic Thiem hat sich gegen Ende der vergangenen Saison mit dem Gewinn der US Open den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere geholt. Damit ist der Österreicher endgültig im Konzert der ganz Großen angekommen. Derzeit belegt Thiem im ATP-Ranking den vierten Platz hinter Novak Djokovic, Rafael Nadal und Daniil Medvedev. Bislang verlief die neue Saison für Thiem jedoch enttäuschend. Für den 27-Jährigen ist dies keine allzu große Überraschung. Nun will er aber wieder voll angreifen.

    Thiem der beste Österreicher aller Zeiten?

    Dominic Thiem hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Der Profi aus Wiener Neustadt ist erst der dritte Österreicher überhaupt nach Thomas Muster und Jürgen Melzer, der sich in die Top-Ten der ATP-Rangliste spielen konnte. Dies schaffte er im Jahr 2016 mit dem Einzug ins Halbfinale der French Open. Zu diesem Zeitpunkt hat er bereits sechs ATP-Titel gewinnen können. Seitdem zeigt seine Form steil nach oben. Vor allem 2019 war sein Jahr, das er mit seinem ersten Masters-Titel in Indian Wells krönen konnte. Es folgten noch drei weitere Titel bei ATP-World-Tour-500-Turnieren sowie ein Heimsieg in Kitzbühel.

    2020 ließ es Thiem etwas ruhiger angehen. Lediglich einmal konnte er sich in die Siegerliste eines Turniers eintragen. Dies war aber gleichzeitig sein bis dato größter Erfolg. Thiem gewann im September die US Open. Im Finale setzte er sich in fünf Sätzen gegen Alexander Zverev durch. Damit kletterte er bis auf Rang drei des ATP-Rankings. Eine Leistung, die Thiem teuer bezahlte. Im Anschluss lief für Österreichs Musterprofi nicht mehr sonderlich viel zusammen. Nun sprach er mit Servus TV über seine Krise und erklärte:

    „Mit ein bisschen Distanz ist es jetzt einfach komplett logisch. Es war der US-Open-Sieg, bei dem ich eigentlich schon über dem Limit war. Mit der ganzen Euphorie habe ich noch weitergespielt in Wien und London. Sowohl körperlich als auch mental war ich absolut über dem Limit“.

    Quelle: Pixabay

    Erst Einbruch, dann die French Open

    In Wien reichte es wie zuvor bei den French Open nur noch zum Einzug ins Viertelfinale. In London unterlag er bei den ATP-Finals im Finale dem Russen Daniil Medvedev. Im neuen Jahr wurde es nicht besser. Bei den Australian Open war schon im Viertelfinale Schluss, ebenso wie in Doha. Dann unterlag er im ersten Spiel in Katar gegen Lloyd Harris. Thiem legte daraufhin eine fast eineinhalbmonatige Pause ein und kehrte erst zur Sandplatzsaison beim Masters in Madrid zurück. Dort solle man nicht zu viel erwarten, wie er weiterhin erklärte.

    Sein Ziel bleibt nach wie vor die French Open in Paris. Dort will er wieder voll angreifen und die Tennis-Wetten bestätigen. Neben Rafael Nadal (1,83) und Novak Djokovic (4,33) zählt Thiem mit 7,00 wieder zu den Top-Favoriten (Stand: 05.05.). Es ist noch ein weiter Weg, doch der 27-Jährige fühlt sich bereit.

    Keine Beschwerden mehr

    Seine Kniebeschwerden hat er mittlerweile überwunden und körperlich nähere er sich langsam wieder seiner Topform. Dies müsse er nun lediglich noch auf dem Platz umsetzen können, um sich aus dem „Negativstrudel“ der vergangenen Monate zu befreien. Leicht wird es jedoch nicht, denn auch die Konkurrenz aus der jungen Generation um Daniil Medvedev, Stefanos Tsitsipas, Alex Zverev oder Andrey Rublev kommt immer besser in Fahrt. In Madrid heißt es nun, weitere Spielpraxis zu sammeln, um wieder in den Wettbewerbsmodus zu kommen.

    Viel Zeit bleibt Thiem nicht mehr. Die French Open beginnen in dieser Saison am 30. Mai. Bis dahin will Österreichs Nummer eins wieder in Topform sein und um den Titel mitspielen. Dann könnte es sogar das bis dato erfolgreichste Jahr in seiner Karriere werden.

    Die Australian Open wieder ganz im Zeichen des Djokers?

    Von Matthias Nientiedt | 21.Januar 2021

    Quelle: Pixabay

    Die neue ATP-Saison hat begonnen und mit den Australian Open steht bereits das erste Grand-Slam-Turnier vor der Tür. Vom 8. bis 21. Februar kämpft die Tennis-Elite Down Under um den Titel. In den letzten Jahren stand das Turnier ganz im Zeichen von Novak Djokovic. Der Serbe geht als Titelverteidiger und Rekordsieger an den Start. Holt sich Djokovic seinen neunten Turniersieg, oder kann die Konkurrenz die Dominanz des Weltranglistenersten endlich beenden? Es wird spannend.

    Djokovic in Topform

    Djokovic feierte seinen ersten Turniersieg in Melbourne im Jahr 2011 mit einem klaren Dreisatz-Erfolg über Andy Murray. Während der Brite seiner Topform derzeit weit hinterherhinkt, ist Djokovic nach wie vor das Nonplusultra im Herrentennis. Lediglich Stan Wawrinka (2014) und Roger Federer (2017, 2018) haben es seitdem geschafft, die Dominanz des Serben zu unterbrechen. Wenig überraschend also, dass Djokovic bei den Tennis-Wetten wieder als der absolute Top-Favorit geführt wird. Bei bet365 rangiert er mit einer Quote von 2,10 klar vor Rafael Nadal (6,00), Dominic Thiem (6,00) und Daniil Medvedev (6,50). Die deutsche Tennis-Hoffnung Alexander Zverev kommt im Vergleich dazu auf 13,00 (Stand: 20. 01).

    Das kommt nicht überraschend. Djokovic hat das Jahr 2020 wieder einmal mit klarem Vorsprung in der ATP-Rangliste abgeschlossen. Vergangene Saison hat er lediglich fünf seiner 46 Matches auf der Tour verloren. Dazu feierte er vier Titel. Darunter war auch der in Melbourne.

    Quelle: Pixabay

    Holt die Konkurrenz bereits auf?

    Dennoch ist Djokovic keinesfalls unbesiegbar. Der Titel in Australien war sein einziger Major-Erfolg im vergangenen Jahr. Bei den US Open wurde er disqualifiziert, bei den French Open scheiterte er im Finale an Nadal. Wimbledon wurde im Jahr 2020 nicht ausgetragen, doch auch beim ATP-Finale in London musste sich der Djoker der Konkurrenz geschlagen geben. Im Halbfinale war aber gegen Thiem Endstation.

    Überhaupt ist vom Österreicher einiges zu erwarten. Thiem scheint der Spieler zu sein, der die Dominatoren der vergangenen Jahre am ehesten bezwingen kann. Djokovic unterlag der Nummer drei der Welt in zwölf Duellen bereits fünfmal. Gegen Nadal feierte Thiem sechs Siege in 15 Vergleichen und gegen Roger Federer ist seine Bilanz mit 5:2 sogar positiv. Federer wird in dieser Saison allerdings nicht in Australien aufschlagen. Der Schweizer fühlt sich nach zwei Operationen am Knie noch nicht bereit für ein Major-Turnier.

    Nur Djokovic, Nadal oder Thiem?

    Von den Titelträgern der vergangenen zehn Jahre sind damit lediglich Novak Djokovic und Stan Wawrinka dabei. Wawrinka wird derzeit nur noch auf Rang 18 der Weltrangliste geführt. Der 35-Jährige holte in den vergangenen vier Jahren lediglich zwei Titel. Ein weiterer Erfolg bei den Australian Open wäre demnach eine große Überraschung. Nicht so beim Sieger von 2009, Rafael Nadal. Der Spanier hat es seit seinem Triumph noch viermal ins Finale geschafft. Zum Titel hat es jedoch nicht mehr gereicht. Trotzdem kann der Sandplatzkönig an einem guten Tag nach wie vor jeden Gegner schlagen. Auch Djokovic. Ein mögliches Aufeinandertreffen ist allerdings erst im Finale möglich.

    Thiem hingegen hat gerade erst gezeigt, dass er auch Grand-Slam-Turniere gewinnen kann. Bei den letzten US Open holte er seinen ersten Major-Titel im Finale gegen Alexander Zverev. Dieser muss hingegen noch wie Daniil Medvedev auf den ganz großen Wurf warten. Zverev hat sich gerade erst von seinem Trainer und seinem Management getrennt. Ob ihn das in seiner Vorbereitung beeinträchtigt, bleibt abzuwarten. Mehr als die Rolle des Herausforderers ist für Deutschlands Tennis-Hoffnung noch nicht drin. Zverev hat es nun selbst in der Hand.  Bleibt er das ewige Talent, oder kann er die Lücke zu ganz nach oben endlich schließen? Einen Schritt weiter scheint da schon Medvedev zu sein, der zuletzt die ATP-Finals in London gewinnen konnte. Ein Grand-Slam-Titel fehlt allerdings auch dem Russen noch in seiner Sammlung.