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  • Lisicki schlägt Na Li

    Von Matthias Nientiedt | 24.Juni 2011

    Eine erste tolle Überraschung aus deutscher Sicht gab es am Donnerstag Abend auf dem Center Court unter großer Aufmerksamkeit: Weil es (mal wieder) Regen gab in London guckte alles gespannt auf den Center Court, der einzige Platz wo bei schlechtem Wetter gespielt werden kann. Und dort im Licht der Öffentlichkeit trumpfte eine Deutsche groß auf: Sabine Lisicki konnte die French Open-Siegerin Li Na in einem Klasse-Match in drei Sätzen bezwingen, nachdem sie schon Matchbälle abwehren konnte.

    Lisicki zeigte sich äußerst nervenstark, nicht nur wegen den abgewehrten Matchbällen. Als sie im entscheidenden dritten Satz 15:40 bei eigenem Aufschlag zurücklag servierte sie plötzlich As auf As mit Geschwindigkeiten, die fürs Damentennis ungewöhnlich sind. Li Na wurde zunehmend nervös und so konnte Sabine Lisicki am Ende mit 3:6, 6:4 und 8:6 auch dank ihres starken Aufschlages gewinnen. Aber auch aus dem Spiel heraus konnte die Deutsche überzeugen. Lisicki hat damit ihren hohen Ansprüchen und ehrgeizigen Aussagen (Karriereziel: Nr.1 und Sieg eines Grand Slam-Turniers) erste Taten folgen lassen. Mit dieser Leistung ist sie fast schon eine Mitfavoritin auf den Titel.

    Auch Andrea Petkovic und Julia Görges stehen in der dritten Runde. Petkovic hatte dabei gegen Stephanie Dubois unerwartet viele Schwierigkeiten und benötigte drei Sätze, Julia Görges gewann in zwei Sätzen gegen Mathilde Johansson und bleibt damit erstmal ohne Satzverlust. Unser deutsches Traum-Trio! Auf solche Erfolge aus deutscher Sicht haben wir lange gewartet, gerade die deutschen Damen machen in Wimbledon richtig Spaß!

    Wie geht es weiter? Sabine Lisicki muss weiter gegen Asiatinnen kämpfen, sie trifft in der dritten Wimbledon-Runde auf die Japanerin Misaki Doi. Die unbekannte 20-jährige scheint ein echtes Rasen-Talent zu sein: Nachdem sie sich durch die Qualifikation kämpfen konnte schlug sie jeweils als große Außenseiterin bei den Tenniswetten zuerst Mattek-Sands und anschließend Jie-Zheng. Sie ist also nicht zu unterschätzen, dennoch sollte Lisicki sie schlagen in ihrer aktuellen Form. Julia Görges trifft auf Dominika Cibulkova, die Slowakin ist schon eine andere Hausnummer, das dürfte sehr schwer werden für Julia Görges. Andrea Petkovic trifft auf die Russin Ksenia Pervak. Die junge Russin scheint auch eine gute Rasenspielerin zu sein, es wäre gut wenn Petkovic sich gegenüber dem letzten Match etwas steigern könnte. Ich rechne aber auch hier mit einem deutschen Sieg.

    Eine Mitfavoritin hat sich am Donnerstag überraschend verabschiedet: Agnieszka Radwanska verlor sensationell gegen Petra Cetkovska. Die Tschechin hat eine beachtliche Rasenbilanz in den letzten Jahren, wenn auch auf kleinerer Ebene. Der Sieg über Radwanska zeigt aber erneut deutlich, dass beim Tennis auf Rasen die Spezialisten auf diesem Boden häufig die Nase vorn haben gegenüber den „üblichen“ Top-Spielern und -spielerinnen.

    Bei den Herren ist Florian Mayer als letzter deutscher Tennisspieler ausgeschieden. Gegen den Belgier Xavier Malisse konnte er zwar den ersten Satz 6:1 gewinnen, danach ging jedoch nicht mehr viel und Mayer verlor in 4 Sätzen. Volle Konzentration also auf unser Damen-Trio!

    Wimbledon 2011 gestartet

    Von Matthias Nientiedt | 21.Juni 2011

    Das berühmteste Tennis-Turnier der Welt ist am gestrigen Montag gestartet: Die ganze Tennis-Welt guckt nach Wimbledon! Und der berühmte Londoner Regen ließ bereits am ersten Tag nicht auf sich warten, ab ca. 18 Uhr gab es Regen, so dass nur noch auf dem überdachten Center-Court gespielt werden konnte. Dort sorgte Andy Murray für einen spannenden und doch souveränen Auftakt nach Maß für die nach einem Erfolg des Schotten lechtzenden britischen Tennis-Fans: Murray verlor den ersten Satz überraschend gegen einen Gimeno-Traver, der Murray mal so richtig ärgern wollte und bei eigenem Aufschlag für seine Verhältnisse lange Zeit überragend war. Jedoch brauchte Murray auch ein bißchen um ins Spiel zu kommen. Bis Mitte des ersten Satzes war die Partie also spannend, doch dann drehte der Schotte so richtig auf und der Spanier kam unter die Räder: 6:3 hieß es im zweiten Satz für Murray bevor der Schotte dem nun überforderten Spanier zweimal (!) die Brille zeigte: 6:0 und 6:0 hieß es in den Sätzen 3 und 4 für Murray und die Tennis-Fans in Wimbledon tobten. Nun träumt ganz England mal wieder vom Sieg eines Briten auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Nachdem das mit Tim Henman lange Schaumträumerei war nun ja vielleicht mit Recht!

    Aus deutscher Sicht war der erste Tag in Wimbledon doch enttäuschend, von fünf gestarteten deutschen Tennisspielern (die deutschen Tennisspielerinnen schlagen erst Dienstag auf) konnte nur der Oldie Rainer Schuettler die zweite Runde erreichen. Er schlug den Brasilianer Bellucci deutlich in drei Sätzen. Verloren haben dagegen der seit seinem Comeback nicht wirklich auf die Beine kommende Thommy Haas gegen den Luxemburger Muller (1:3 Sätze), Michael Berrer in drei Sätzen gegen Lopez, Matthias Bachinger erwartungsgemäß in drei Sätzen gegen Monfils und der leider mal wieder negative Schlagzeilen schreibende Philipp Kohlschreiber. Nach seinem Sieg in Halle hat Kohlschreiber noch groß getönt dass er bei guter Auslosung weit kommen könnte in Wimbledon, nun setzte es eine herbe Enttäuschung gegen Denis Istomin aus der Usbekistan. Obwohl Kohli den ersten Satz gewinnen konnte verlor er in vier Sätzen. Damit hat Kohlschreiber leider mal wieder seine Unkonstanz gezeigt und dem Ruf alle Ehre gemacht, nach einer guten leistung gegen nahezu jeden auf der Tour verlieren zu können. Schade.

    Lisicki und Kohlschreiber sind Turniersieger!

    Von Matthias Nientiedt | 14.Juni 2011

    Wow, gleich zwei deutsche Turniersiege an einem Wochenende hat es schon ewig nicht mehr gegeben. Und beide waren nicht unbedingt zu erwarten! Und beide haben damit auf verdiente Weise eine tolle Woche gekrönt.

    Philipp Kohlschreiber war zwar schon Favorit im rein deutschen Finale von Halle gegen Philipp Petzschner, die Partie war jedoch hart umkämpft und im Tie-Break des ersten Satzes sah es erst nach einem Satzgewinn von Petzschner im Duell der Philipps aus bevor Kohli das Ruder nochmal rumreißen konnte. Leider verletzte sich Petzschner jedoch so dass Kohlschreiber nach dem ersten Satz kampflos das Turnier gewinnen musste. So knapp wie der erste Satz war hätte es sonst nochmal spannend werden können. Beide Finalisten waren in ihren Halbfinals jeweils Außenseiter (Kohlschreiber gegen Monfils und Petzschner gegen Berdych) und bezwangen ihre Gegner mit richtig starkem und fast fehlerfreiem Rasentennis. Insofern hätte man sich noch mehr Tennis gewünscht, aber insgesamt und gerade aus deutscher Sicht waren die Gerry Weber-Open 2011 ein echter Erfolg und haben tolle Matches gebracht.

    Nachdem ein deutscher Sieg beim ATP-Turnier in Halle ja schon vor dem Finale feststand war dies in Birmingham ganz anders: Im Finale zwischen Sabine Lisicki und Daniela Hantuchova war die Slokwakin deutlich favorisiert, obwohl Sabine Lisicki bis zum Finale (und dort auch nicht) keinen Satz abgegeben hatte, ja im Halbfinale die Gegnerin Peng mit 6:3 und 6:1 geradezu zerstörte. Unsere deutsche Tennis-Hoffnung überzeugte vor allem durch ihren auf Rasen wichtigen starken Aufschlag und extreme Sicherheit in den Schlägen. Da Hantuchova aber mit Ivanovic die prominentere Gegnerin im Halbfinale bezwingen konnte und Lisicki noch nicht so etabliert ist in der WTA-Spitze war unsere Sabbel nur Außenseiterin. Gut für die deutschen Tennis-Wetter…

    Was sich im deutschen Damentennis derzeit tut ist fast unglaublich: Mit Andrea Petkovic und Julia Goerges sind aktuell zwei deutsche Tennisspielerinnen in den Top 20, Sabine Lisicki mit dem selbsterklärtem Ziel die Nr.1 zu werden auf einem guten Weg dahin. Und im Schatten der „großen Drei“ trumpfte eine weitere junge Deutsche auf: Mona Barthel stand beim WTA-Turnier von Kopenhagen im Halbfinale! Dort hatte sie zwar gegen Wozniacki (noch) keine Chance, aber auch sie ist auf einem guten Weg. Es scheint als erwache das deutsche Tennis langsam wieder zum Leben!