Andrea Petkovic freut sich erstmals auf Wimbledon
Von Matthias Nientiedt | 18.Juni 2013
Trotz der Niederlage im Finale in Nürnberg am vergangenen Wochenende, ist Andrea Petkovic auf einem guten Weg. Die Darmstädterin hat nach dem Krisenjahr 2012 wieder Selbstvertrauen getankt und freut sich bereits auf Wimbledon.
„Das erste Mal in meinem Leben freue ich mich auf Rasen“, sagte die 25-Jährige nach ihrer 3:6, 3:6 Finalniederlage beim WTA-Turnier in Nürnberg gegen die Rumänin Simona Halep. Natürlich sprach sie dabei vom anstehenden Grand-Slam-Turnier in London. Dem Klassiker auf Grasbelag schlechthin. Bisher hatte sie sich nie auf Wimbledon freuen können, „weil ich mir da immer so einen Druck gemacht habe nach dem Motto: Oh Gott, ich kann nicht auf Rasen spielen. Bislang ist das ja eher so eine Hassliebe zwischen dem Rasen und mir.“
An ihre persönliche Historie beim ältesten Tennisturnier der Welt, hat die Deutsche tatsächlich keine guten Erinnerungen. 2010 scheiterte sie in Runde eins, ein Jahr später in Runde drei und im vergangenen Jahr fehlte sie auf Grund einer Verletzung. Doch nun scheint sich Petkovic selbst gefunden zu haben. Sie hat zwei Wochen hinter sich, in denen sie ihre Zweifel und Ängste mit guten Leistungen bekämpfen konnte. Zehn Matches in zwölf Tagen hat „Petko“ als Vorbereitung absolviert. Beim zweitklassigen ITF-Turnier in Marseille holte sie den Titel, in Nürnberg war erst im Finale Schluss. „Ich hoffe wirklich, dass das eine Initialzündung war und dass der Trend jetzt weiterhin nach oben zeigt“, sagte die 25-Jährige am Samstag.
Das verkorkste Jahr 2012, in dem sie mehr Zeit in der Reha verbracht hat als auf dem Court, scheint endlich in Vergessenheit zu geraten. Dabei hatte auch 2013 nicht besonders erfolgsversprechend begonnen. In Indian Wells war Petkovic schon in der Qualifikation gescheitert, in Miami erreichte sie die dritte Runde und in Charleston das Achtelfinale. Dort sagte sie das Match gegen Caroline Wozniacki ab, weil sie Probleme in der Wade verspürte. Danach wurde es nicht besser. In Stuttgart flog sie bereits in Runde eins raus, in Madrid und bei den French Open scheiterte sie in der Qualifikation. „Ich hab den Karren noch nicht ganz aus dem Dreck gezogen“, war deshalb ihre eigene Einschätzung der bisherigen Leistungen. Welche Chancen „Petko“ beim prestigeträchtigsten Turnier in London hat, kann man an den Quoten der Tennis Wetten auf der Homepage von bet365sehen.
Die Rücktrittsgedanken nach der Pleite bei den French Open verwarf sie jedoch schnell wieder und flog nach Marseille, wo sie fünf Siege ohne Satzverlust feierte und sich Selbstvertrauen zurückholte. „Ich habe ja wirklich daran gezweifelt, ob ich überhaupt jemals wieder zu der alten Tennisspielerin werde, die ich einmal war“, sagte Petkovic und fügte hinzu: „Ich glaube auf jeden Fall, dass ich jetzt wenigstens diese allgemeinen Zweifel ein bisschen eingedämmt habe.“ Am Dienstag fliegt sie bereits nach London, wo es am 24 .Juni dann offiziell losgeht. Mit dem Finaleinzug in Nürnberg hat sich Petkovic in der WTA-Weltrangliste von Platz 103 auf 75 verbessert. Damit ist sie endlich wieder unter den Top-100-Spielerinnen. Weitere Informationen zu online Wetten finden sie hier.
Sandplatz-König Rafael Nadal
Von Matthias Nientiedt | 12.Juni 2013
Spätestens seit dem Finale der French Open 2013 darf sich Rafael Nadal als der beste Sandplatz-Tennisspieler aller Zeiten bezeichnen. Mit seinem Landsmann David Ferrer spielte er nach belieben, gewann jederzeit ungefährdet 6:3, 6:2, 6:3. Aber bei den French Open gewinnt Nadal ja sowieso immer. Nur in einem Jahr ist er früh ausgeschieden, als er wegen privater Probleme neben der Spur stand. Ansonsten ist Nadal auf dem Sand von Roland Garros eigentlich unbesiegbar. Mit seinem Sieg in diesem Jahr war es dann so weit: Nadal schafft den Grand-Slam-Rekord! Als erster Spieler aller Zeiten hat er zum achten Mal das gleiche Grand Slam-Turnier gewonnen. Spätestens dieser, vielleicht für die Ewigkeit aufgestellte, Rekord gibt ihm das Recht sich als bester Sandplatzspieler aller Zeiten zu bezeichnen. Obwohl der bescheidene Spanier das nie tut, aber für die Medien ist es natürlich die Schlagzeile.
Tennis, Tennis, Tennis, das ist das Leben von Rafael Nadal. Wie er sich seine Zeit im Hotelzimmer vertreibt ist nun bekannt geworden: als Hobby spielt Nadal online Poker. Damit ist er ja mit Boris Becker zusammen in guter Gesellschaft. Ich vermute aber mal dass ihm da mangels Sand als Untergrund der Erfolg nicht so sicher ist wie bei den Sandplatz-Turnieren dieser Welt.
Aber jetzt sind die French Open vorbei und ganz schnell müssen sich die Spieler extrem umstellen: Statt Sand ist Rasen jetzt auf der Tagesordnung. Die Sandplatzwühler verschwinden aus der ersten Reihe und die Rasen-Experten nutzen ihr kurzes Zeitfenster. Halle in Westfalen, Queens und Birmingham sind nun die Orte im Fokus der Tennis-Öffentlichkeit. Ein Sandplatz-Experte aus deutscher Sicht ist Benjamin Becker. Er gewann auch heute gegen Lukas Rosol mit 7:6 und 7:5 in Queens, dem legendären Wimbledon-Vorbereitungsturnier. Und ähnlich wie in Wimbledon fiel der heutige Tag durch Regenunterbrechungen auf…
In Birminghamn konnte Sabine Lisicki heute gegen Pliskova leicht mit 6:4 und 6:2 gewinnen, Lisicki fühlt sich ja bekanntermaßen auf Rasen besonders wohl. Aus deutscher Sicht auch noch interessant das deutsche Duell in Nürnberg heute: Andrea Petkovic bezwang Julia Görges. Petkovic scheint sich langsam wieder in Form zu spielen, in Marseille gewann sie gerade ein kleineres Turnier. Mal sehen wie sie den Sprung auf den Rasen und in die erste Liga hinbekommt. Aber ich bin optimistisch dass sie bald wieder auf höchster WTA-Ebene gute Ergebnisse erreichen wird. Leider im Gegensatz zu Julia Görges. Sie ist in einem totalen Formtief… Dafür glänzte Annika Beck gegen die Italienerin Knapp mit 6:4 und 6:2, es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Beck sich auf höchster Ebende etablieren wird!
Haas im Viertelfinale der French Open
Von Matthias Nientiedt | 4.Juni 2013
Unglaublich, wie gut dieser Tommy Haas auf seine alten Tage nochmal wieder geworden ist. Bei den French Open in Paris steht er aktuell im Viertelfinale unter den besten acht der Welt. Nach dem Marathon-Match gegen Isner machte er es gestern wieder ganz schnell: In drei Sätzen fertigte er seinen Gegner Youzhny ab und brachte diesen zur Verzweiflung. Wirklich beeindruckend wie stark Haas derzeit spielt, dabei war seine Karriere vor ein paar Jahren ja fast schon mal beendet.
Die härteste Aufgabe steht Haas aktuell nun bevor, am Mittwoch spielt er gegen den Serben Novak Djokovic und ist krasser Außenseiter. Genau wie Philipp Kohlschreiber gestern, der zwar in vier Sätzen verlor aber dem Djoker das Leben extrem schwer machte und zeigte wie man ihn eventuell knacken kann. Mit extrem druckvollen und riskanten Spiel drängte Kohli Djokovic immer wieder in die Defensive, gewann überraschend den ersten Satz. Leider musste der Deutsche oft sehr hohes Risiko gehen, was sich am Ende leider im negativen Sinn auszahlte. Dennoch ein echt couragierter Auftritt von Philipp Kohlschreiber, vielleicht ist der Serbe ja jetzt ein bißchen angeknockt und Haas hat eine kleine Chance, auch wenn ich es ehrlich gesagt kaum für möglich halte dass Haas hier etwas reißen wird. Aber auch wenn nicht, Viertelfinale bei einem Grand Slam-Turnier mit 35 Jahren ist schon jetzt eine Wahnsinns-Leistung!
Einen echten Krimi lieferten sich auch Stan Wawrinka und Richard Gasquet, bei dem am Ende der Schweizer in fünf Sätzen die Oberhand hatte, nachdem er schon mit 0:2 Sätzen zurückgelegen hatte. Der Schweizer schafft es seit einiger Zeit immer mehr aus dem Schatten von Roger Federer herauszutreten, ich gönne ihm mal einen Erfolg gegen einen richtig „Großen“, damit das vielleicht noch mehr gewürdigt wird. Letztes Jahr hatte er ja fast schon einmal Federer geschlagen bei einem Grand Slam, irgendwie ist er „dran“ für einen größeren Erfolg.
In allen anderen Spielen setzten sich die Favoriten klar und deutlich ohne Satzverlust durch: Nadal (an seinem 27.Geburtstag) gegen Nishikori und bei den Damen gewannen alle vier Favoritinnen, Sharapowa gegen Stephens, Azarenka gegen Schiavone, Kirilenko gegen Mattek-Sands und Jankovic gegen Hampton.