Haas und Kerber in der nächsten Runde
Von Matthias Nientiedt | 1.Juni 2013
Insgesamt vier deutsche sind heute bei den French Open in Paris angetreten, zwei haben gewonnen und zwei verloren. Ausgeschieden sind Sabine Lisicki und Dinah Pfizenmaier. Lisicki trat als Außenseiterin gegen Sara Errani an, die auf Sand nur sehr schwer zu schlagen ist. Das Match begann aber ziemlich katastrophal für Sabine Lisicki, ehe sie sich versah hatte sie schn den ersten Satz mit 6:0 verloren, da waren gerade mal 20 Minuten gespielt. Anschließend kam Lisicki zwar besser in die Partie, verlor jedoch auch den zweiten Satz mit 6:4. Immerhin konnte sie sich halbwegs gut verkaufen gegen Ende des Matches, nachdem es erst nach einer Demütigung aussah.
Sehr gut verkauft hat sich auch Dinah Pfizenmaier gegen Agnieszka Radwanska. Sie machte der haushohen Favoritin das Leben extrem schwer, hat letztendlich häufig zu überhastet den Abschluß gesucht und dabei zu viele Fehler gemacht. 6:3 und 6:4 hieß es am Ende für die Polin, deren Schwester zuvor gegen Pfizenmaier überraschend verloren hatte. Aber das war eine tolle Vorstellung der jungen Dinah, da haben wir ein weiteres vielversprechendes deutsches Talent auf der WTA-Tour. Apropos junges deutsches Talent: Annika Beck hatte gestern bereits gegen Azarenka eine beeindruckende Vorstellung hinterlassen. Um das deutsche Damentennis muss einem wahrlich nicht bange werden.
Unsere Nummer 1, Angelique Kerber, konnte dann auch in die nächste Runde einziehen. Sie besiegte eine kampfstarke Varvara Lepchenke mit 6:4, 6:7 und 6:4. Dabei machte es Angie unnötig spannend, den zweiten Satz hätte sie eigentlich eintüten müssen, vergab mehrfach einfache Bälle in entscheidenden Situationen. Aber es ist ja gutgegangen. Genau wie für Tommy Haas, der seinen Bekannten Jack Sock klar in drei Sätzen besiegen konnte (7:6, 6:2 und 7:5). Haas scheint auf seine alten Tage immer besser zu werden. Als nächstes trifft er nun auf John Isner. Der starke Aufschläger hat zuletzt auch mit positiven Ergebnissen auf dem für ihn eigentlich ungeliebten Sand überrascht, doch sollte er gegen einen Tommy Haas in der hier gezeigten Form kaum eine Chance haben.
Und abseits der deutschen Teilnehmer? Es gab viele erwartete Favoritensiege. Beeindruckend war noch der 5-Satz-Sieg von Robredo gegen Monfils. Der Spanier hat am Ende Monfils im wahrsten Sinne des Wortes niedergekämpft. Eine echt starker Kampferfolg, ich befürchte jeodch der Kraftverlust so hoch war dass er in der nächsten Runde ausscheiden wird, egal gegen wen.
Durch die vielen Regenpausen, die Spieler und Spielerinnen beschäftigen sich in der Zwischenzeit mit Karten spielen, Kniffeln oder Spielen im Internet, ist man etwas im Zeitverzug in Roland Garros. Das führt dazu, dass Haas am Samstag schon wieder ran muss gegen Isner. In diesem Fall sollte das aber eher ein Vorteil sein, denn Isner hat am Vortag ein hartes 5-Satz-Match gegen Harrison spielen müssen, Haas dagegen musste bei seinem klaren Erfolg über Sock nicht an seine physischen Grenzen gehen.
Auch Philipp Kohlschreiber spielt am Samstag gegen Victor Hanescu. Der Deutsche ist hier klar favorisiert, jedoch ist Hanescu auf Sand ein sehr unangenehmer Gegner. Hoffentlich schaffen es beide in die nächste Runde.
Juan Monaco gewinnt in Düsseldorf
Von Matthias Nientiedt | 25.Mai 2013
Ein versöhnliches Ende haben wir heute beim Power Horse Cup erlebt, der ersten Austragung des neuen ATP-Turniers in Düsseldorf. Bei schönem Wetter und einem vollen Stadion sah man im Finale echt gutes Tennis zwischen den beiden Finalisten Juan Monaco und Jarkko Nieminen. Die deutschen Spieler sind ja alle überraschend früh gescheitert, ich bin persönlich durch die Bank enttäuscht, denn viel leichter werden sie es alle nirgendwo vorfinden um ein Finale zu erreichen oderein ATP-Turnier zu gewinnen.
Wobei: Gegen Juan Monaco in der heutigen Form hätte vermutlich auch jeder von ihnen verloren, der Argentinier spielte ein tolles Match und ließ unter dem Stich seinem Finalgegner Nieminen keine echte Chance. Dieser war aber ein würdiger Finalgegner und hatte sich dieses Finale durch tolle Leistungen im Turniererlauf echt verdient. Nachdem Leute wie Tipsarevic und Kohlschreiber früh gescheitert waren, im Kopf wohl schon bei den French Open in Paris sind, haben Nieminen und Monaco dieses Turnier sehr ernst gewonnen und wollten unbedingt gewinnen. Insofern war es das richtige Finale und der qualitativ beste Spieler, der dieses Turnier auch gewinnen wollte, hat es dann auch gewonnen.
Als Veranstalter ist man in der Woche vor den French Open natürlich in einer Zwickmühle. Man braucht ein paar hochkarätige Namen um so ein Turnier zu veranstalten und Zuschauer ins Stadion zu locken. Das Problem ist aber: Die wollen meist gar nicht ins Finale, um ausgeruht bei den French Open anzukommen, und suchen eigentlich nur ein bißchen Matchpraxis vor dem Grand Slam-Turnier auf Wettkampfbasis. Durchsetzen und auch das ehrlichere Tennis spielen dann die Außenseiter, die sich bei diesem Turnier mehr Möglichkeiten erhoffen als in Roland Garros.
Das Hauptproblem in Düsseldorf war aber wirklich das Wetter, und das war Pech. Bleibt zu hoffen dass es im nächsten Jahr besser wird und einige Herren das Turnier ernster nehmen. Vielleicht hilft es ja wenn das Stadion besser gefüllt sein wird. Ich werde jedenfalls da sein im Jahr 2014 auf dem Grafenberg!
Düsseldorf und die French Open
Von Matthias Nientiedt | 22.Mai 2013
Die French Open stehen vor der Tür und in Düsseldorf hat man sich auf einen Neuanfang gefreut mit dem neuen ATP-Turnier, das als Vorbereitungsturnier für Roland Garros dienen soll. Leider macht das Wetter den Ausrichtern derzeit einen Strich durch die Rechnung: Ende Mai bei herbstlichen Temperaturen und Nieselregen bleiben die Zuschauerränge ziemlich leer und für die Spieler sind die äußeren Bedingungen auch nicht sehr angenehm. Als Tennis-Fan, der derzeit in Düsseldorf lebt, für mich eigentlich auch ein Pflicht-Event, doch aus beruflichen Gründen kann ich derzeit leider nicht vor Ort sein. Aber das Wetter und das, vorsichtig formuliert, doch etwas enttäuschende Teilnehmerfeld lindern den Schmerz etwas. Als Ausgleich werde ich mir vermutlich noch für die French Open 2013 Tickets organisieren in der Hoffnung, dass dort das Wetter besser sein wird. Das Teilnehmerfeld ist es logischerweise sowieso. Aber ich will die Düsseldorfer Turnierveranstalter gar nicht kritisieren, nach allem was ich mitbekommen habe war die Organisation im Vorfeld gut, in der Stadt hat man auch gut die Werbetrommel gerührt. Kurzfristige Absagen (Almagro beispielsweise) und das Wetter sind dann natürlich auch Pech. Und die Leute, die sich für Tennis Events Tickets organisieren kommen ja meist von außerhalb oder nur am Finaltag, die Turnierwoche lebt vom lokalen Publikum. Vielleicht erleben wir also noch ein tolles Finale bei besserem Wetter.
Vieles wird aber wohl davon abhängen, ob es mind. ein deutscher Profi ins Finale schafft. Aber die Chancen stehen eigentlich ganz gut: Mit Tommy Haas, Philipp Kohlschreiber und Daniel Brands haben wir gleich drei Eisen im Feuer, lediglich Tipsarevic, Monaco und Nieminnen scheinen gefährlich zu sein ein deutsches Finale im Power Horse Cup zu verhindern. Tipsarevic sicherlich von seiner Klasse her immer, jedoch hat er zuletzt häufiger enttäuscht und vielleicht auch nicht genügend Motivation um bei diesem vergleichsweise kleinem Turnier unter schlechten äußeren Bedingungen Bestleistungen abzurufen. Monaco auf Sand auch immer gefährlich, zuletzt jedoch auch mit einigen Leistungstiefen. Nieminnen machte dagegen einen Top-Eindruck bei seinem ersten Auftritt am Wochenende hier in Düsseldorf.
Insgesamt stehen die Chancen aber gut für ein deutsches Finale hier in Düsseldorf.